Ein Spiegelbild der Seele
Atelier Eröffnung und Vernissage

Lörrach. Die Botschaft seiner Bilder muss sich im Ausstellungsraum entfalten können. In Carmelo Collettis neuem Atelier und den zwei Vorräumen ist dies unbedingt der Fall.

Die Wilhelm Lohmüller KG hat dem Lörracher Maler einen Teil ihrer Lagerräume als neues Atelier überlassen. Aus diesem Anlass eröffnete Colletti dort gestern Abend seine bisher größte Einzelausstellung.

Rund 40 aktuelle Bilder zeigt der Autodidakt mit den sizilianischen Wurzeln. In Lörrach aufgewachsen fand der Geschäftsmann aus Brombach erst vor rund drei Jahren den Weg zur Malerei - und stellt ein überraschend vielschichtiges Oeuvre vor.

Foto: Gabriele Hauger

Die neuen Räume eignen sich bestens, sowohl als Atelier, als auch als Ausstellungsraum, das verglaste Dach schafft bestes Oberlicht, die dynamischen Werke finden genügend Platz zur Entfaltung. Als erstes sticht die unbezämbare Lust an der Farbe ins Auge. colletti schwelgt in seinen oft großformatigen abstrakten Ölbildern inintensiven Rot-, Gelb-, Grün- oder Blautönen, beigemischter Sand verleiht Strukturen, ebenso die Farbauftragung mit Spachtel oder Handschuh.

Collettis Werke sind Spiegelbilder seiner Seele. Jedes seiner diesmal titellosen Bilder sieht er als ein Wort, einen Satz, die zusammen ein ganzes Buch ergeben, in dem seine Persönlichkeit steckt. Seine Bilder entstehen intuitiv. Mal sind sie klar strukturiert, die Farbflächen in spannungsreiche Felder unterteilt, mal strömt es weich in Linien und amorphen Formen. Unterschiedlich stark verschwimmen die Konturen der einzelnen Farbfelder. Jede Farbe teilt sich der anderen mit, sie verschmelzen. Es gibt auch einige dunkel dominierten Bilder, doch irgendwo sind immer Helligkeit und Leuchtkraft zu finden - das liegt offensichtlich in Collettis Wesen begründet.

"Was ich in mir spüre, das möchte ich mit meinen Bildern weitergeben", sagt Colletti. "Der Pinsel zeigt mir dabei, wo es langgeht". Sein Unterbewusstsein hat sich quasi via Kunst an die Oberfläche heraufgearbeitet. Seine Bilder sieht er als Ergebnisse eines freugen Spiels, einer bestandenen Herausforderung.

Es sind kraftvolle Werke, die zum Dialog mit dem Betrachter auffordern. Schon im März wird ein Teil dieser Bilder zu Colletttis nächsten großen Ausstellung nach Lanzarote reisen.